Scrolltiefe – Nutzerverhalten auf B2B-Websites besser verstehen
Was ist Scrolltiefe?
Die Scrolltiefe misst, wie weit Besucherinnen und Besucher auf einer Webseite nach unten scrollen. Sie ist ein wichtiger Indikator für das Nutzerverhalten und gibt Aufschluss darüber, ob und wie intensiv Inhalte tatsächlich konsumiert werden.
Im B2B-Umfeld, wo Seiten oft länger und inhaltlich umfangreicher sind, liefert die Scrolltiefe wertvolle Hinweise zur Content-Qualität, zur Platzierung von Call-to-Actions (CTAs) und zur User Experience.
Warum ist Scrolltiefe im B2B-Marketing relevant?
B2B-Zielgruppen sind oft anspruchsvoll und informationsgetrieben. Eine hohe Scrolltiefe kann darauf hinweisen, dass Inhalte als relevant wahrgenommen werden. Umgekehrt zeigt eine geringe Scrolltiefe potenzielle Probleme bei Struktur, Relevanz oder Einstieg in die Seite.
Die Scrolltiefe ist daher ein ergänzender KPI zu klassischen Metriken wie Verweildauer oder Bounce Rate – besonders bei Landingpages, Blogartikeln oder Produktseiten.
Wie wird Scrolltiefe gemessen?
- Perzentbasiert: z. B. 25 %, 50 %, 75 %, 100 % der Seitenlänge
- Pixelbasiert: absolute Werte (z. B. 1’500 px) je nach Seitenhöhe
- Trackingtools: Google Tag Manager, Matomo oder Tools wie Hotjar und Clarity
- Event-Tracking in Google Analytics 4: Messung als benutzerdefiniertes Ereignis
Oft wird die Scrolltiefe als kumulativer Prozentwert ausgegeben – also wie viele Nutzer mindestens 50 % oder 75 % der Seite gesehen haben.
Typische Optimierungsmassnahmen bei geringer Scrolltiefe
- Bessere Einstiegsabschnitte: Stärkere Headlines, klare Mehrwertkommunikation
- Strukturierung: Absätze, Zwischenüberschriften, visuelle Elemente
- Interaktive Elemente: Sprungmarken, Akkordeons oder Sticky Navigation
- Verlagerung wichtiger CTAs: Positionierung oberhalb der „Fold“
- Page Speed optimieren: Langsame Ladezeiten führen oft zu Absprüngen
Scrolltiefe und Conversion
Eine hohe Scrolltiefe allein garantiert keine Conversion – sie zeigt jedoch, dass Nutzerinnen und Nutzer sich mit den Inhalten beschäftigen. Wenn wichtige Handlungsaufforderungen erst sehr weit unten platziert sind, sollten Sie deren Positionierung überdenken. Im Idealfall ergänzen Sie Scrolldaten mit Klickverhalten und Formularinteraktionen.
Fazit
Die Scrolltiefe ist ein wertvolles Analyseinstrument zur Bewertung der Nutzererfahrung auf B2B-Websites. Sie zeigt, wie Inhalte konsumiert werden – und wo es Optimierungspotenzial gibt. Wer Inhalte, Struktur und Conversion-Elemente auf das Scrollverhalten abstimmt, steigert nicht nur die Nutzerbindung, sondern auch die Conversion-Wahrscheinlichkeit.